CoronaWissen fürs Handwerk

Mit Facebook gute Mitarbeiter fürs Handwerk gewinnen

Die Suche nach Mitarbeitern auf Facebook kann herausfordernd sein. Das Einstellen von Jobanzeigen und auch das Bewerben von Jobs erfordert Fingerspitzengefühl, Genauigkeit und eine große Portion Kreativität. Das fällt nicht jedem leicht. Dazu braucht es Zeit und Lust, sich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen und eine sinnvolle Vorgehensweise auszuarbeiten. Schnell eine Stellenanzeige auf Facebook zu veröffentlichen ist leider nicht der Weisheit letzter Schluss. Deswegen geben wir dir ein paar Tipps und Informationen an die Hand, damit du es über Facebook schaffst, qualifizierte Mitarbeiter oder Azubis für dein Handwerksunternehmen zu begeistern.

Jobanzeigen über Facebook

Seit 2018 hat Facebook eine neue Funktion. Du hast die Möglichkeit Jobanzeigen zu posten, die über eine neue Jobkategorie für Facebook-Nutzer sichtbar sind. Je nach Standort, zeigt Facebook deinen veröffentlichten Job Nutzern an, die sich in unmittelbarer Nähe befinden.

So erstellst du deine Jobanzeige

Die Erstellung ist relativ einfach durchgeführt. Wenn du auf deiner Unternehmensseite einen Beitrag erstellst, steht dir als Auswahlmöglichkeit die Jobanzeige zur Verfügung. Ist das nicht der Fall, fügst du über die Seiteninfos den Tab Jobs hinzu. Jetzt ist der Tab auf deiner Unternehmensseite sichtbar. Dann kann‘s auch schon losgehen. (Eine Hilfe zur Einrichtung deiner Jobanzeige gibt's hier von Facebook.)

Wenn du einen Facebook-Beitrag erstellst, wird dir in der Auswahl die Jobanzeige angeboten.

Um eine Jobanzeige zu erstellen, verlangt Facebook als Information von dir den Jobtitel, den Jobstandort, die Art des Jobs und die Jobbeschreibung. Optional ist die Angabe des Gehaltniveaus, Fragen an die Bewerber, ein Foto und ob du die Bewerbungen per E-Mail erhalten möchtest.  Es empfiehlt sich, dass du so viel wie möglich angibst, um den Bewerbern einen guten ersten Eindruck von dem Jobangebot und deiner Firma zu verschaffen.

Was wichtig ist: Sei exakt in deinen Angaben. Über den Jobtitel finden später die potenziellen Kandidaten deinen Job. Vergibst du statt der korrekten Berufsbezeichnung, wie z.B. Anlagenmechaniker Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik, eine kreative Bezeichnung, wird deine Anzeige in der Job-Suche später von potenziellen Kandidaten nicht aufgefunden. Präzise und ehrlich solltest du auch in deiner Jobbeschreibung vorgehen. Mach klare Angaben, um was es sich bei der Stelle handelt und zeige auch, was du als Arbeitgeber dem neuen Mitarbeiter zu bieten hast.

Gib Fragen an die Bewerber an

Interessant für dich, ist die Facebook-Funktion mit den Fragen an die Bewerber. Hier hast du die Option, gewisse Qualifikationen oder Voraussetzungen vom Bewerber abzufragen, die dir für die Position wichtig sind. Mit einem Foto weckst du noch mehr Interesse. Verzichte dabei auf Stock-Fotos aus dem Internet, die keine Aussagekraft haben. Es geht um dein Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle. Je authentischer dein Unternehmen wirkt, desto besser. Nutze, wenn möglich, ein Foto aus deinem eigenen Portfolio. Das z.B. dein Unternehmen und deine Mitarbeiter zeigt oder eine schöne Aufnahme aus deinem Unternehmens-Arbeitsalltag. Falls du Stock-Fotos verwenden willst, wähle so aus, dass diese originell sind und zu deinem Text passen.

Ein weiterer Tipp für die Erstellung der Jobanzeige: Damit alle Bewerbungen direkt an dich gehen, gib deine E-Mailadresse an. Das ist aus datenschutzrechtlicher Sicht weniger bedenklich, als wenn die Bewerberdaten über den Facebook-Messenger übermittelt werden.

Erhalte aus datenschutzrechtlichen Gründen Bewerbungen per Email statt über den Facebook-Messenger.

Deine Jobanzeige ist 30 Tage aktiv

Nachdem du die Informationen vollständig ausgefüllt hast, veröffentlichst du deine Stellenanzeige. Sie ist 30 Tage lang auf Facebook aktiv. Unter der Kategorie Jobs auf Facebook finden Suchende jetzt deine Stellenanzeige. Check am besten, ob du deine Jobanzeige ausfindig machen kannst, indem du über die Branchenkategorie suchst oder über den Jobtitel. Falls du Schwierigkeiten hast, deine Stellenanzeige zu entdecken, passe gegebenenfalls deine Angaben an. Zusätzlich macht es Sinn, dass du dich ein bisschen durch die Stellenanzeigen klickst, um zu schauen was der Wettbewerb (besser) macht.

So sieht die Suchmaske für die Jobanzeigen für Facebook-Nutzer aus.

Bewirb deine Jobanzeigen auf Facebook

Mit ein wenig Kosteneinsatz steht dir auf Facebook die Möglichkeit offen, deine Stellenanzeigen zu bewerben. Der Vorteil ist, dass du eine sehr genaue Zielgruppeneinstellung für eine Werbeanzeige über Facebook vornehmen kannst.

Richte deine Zielgruppe ein

Dafür richtest du, bevor du die Werbeanzeige angehst, eine Zielgruppe über das Facebook Ad Center ein. Hier stehen dir zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten für deine Zielgruppe zur Verfügung. Das sind zum einen die Standortangabe sowie demografische Angaben (Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss, Beruf, usw.), aber auch speziellere Angaben, wie Interessen und Verbraucherverhalten (z.B. Gerätenutzung).

Im Facebook Werbeanzeigenmanager kannst du, bevor du eine Anzeige erstellst, deine Zielgruppe definieren.

Teste verschiedene Anzeigen mit kurzen Laufzeiten und kleinen Budgets

Kombinierst du deine Zielgruppeneinstellungen sinnvoll, erreichst du mit deiner Facebook-Werbeanzeige viel mehr als mit einer Anzeige über eine Online-Jobbörse. Da auf den Jobbörsen nur die Personen unterwegs sind, die aktiv suchen. Während du über Facebook die Kandidaten ansprechen kannst, die unterschwellig mit dem Gedanken spielen zu wechseln, aber noch nicht über etwas Passenderes gestolpert sind. Da die Kombinationen so zahlreich sind, macht es Sinn, verschiedene Anzeigen mit abweichenden Parametern auszutesten und dementsprechend kurze Laufzeiten und kleine Budgets für die Anzeigen zu wählen. Dadurch erkennst du besser, welche deiner Strategien erfolgsbringender ist.

Kombiniere deine Zielgruppeneinstellung mit Interessen

Bei der Einstellung der gewünschten Zielgruppe, kann es dir passieren, dass diese zu klein ist. Das liegt daran, dass du entweder zu viele einschränkende Parameter ausgewählt hast oder Facebook-Nutzer ihre Profile nicht vollständig ausfüllen und dadurch zu wenig Personen in die ausgewählte Zielgruppe fallen. Viele Facebook-Nutzer geben in ihrem Profil keinen Beruf oder ihren Ausbildungsweg an. Suchst du z.B. nach Elektrikern mit Realschulabschluss, fällt deine Zielgruppe eventuell zu klein aus. Das zeigt dir Facebook durch den Ausschlag der Zielgruppennadel an. Eine mögliche Strategie kann sein, deine Ortsangabe mit maximalen Umkreis einzustellen und das mit Interessen zu kombinieren, die zur Stelle und zur gewünschten Persönlichkeit passen. Bei deiner Zielgruppeneinstellung gilt klar: teste dich aus und prüfe, mit welchen Parametern du bessere Erfolge erzielst.

Ein Beispiel, wie du eine Zielgruppeneinstellung mit der Kombination aus Interessen und der Ortsangabe vornehmen kannst.

Welche Zieleinstellung in der Werbeanzeige die sinnvollste ist

Wenn du im Ad Center auf Werbeanzeige erstellen gehst, gibt dir Facebook verschiedene Auswahlmöglichkeiten an die Hand, mit welcher Zielsetzung du deine Anzeige bewerben kannst, wie: Erhalte mehr Nachrichten, Seite hervorheben, Mehr Website-Besuche erzielen, u.v.m.

Für deine Jobanzeige wählst du am besten „Mehr Website Besuche erzielen“. Der Grund? Über diese Zieleinstellung kannst du frei deinen „Call-To-Action“ Button wählen, die bei anderen Zieleinstellungen fest vorgegeben sind. Es macht Sinn, andere Call-to-Actions Buttons anzuwenden, statt der „Jetzt bewerben“ Button. Jemand, der eine Unzufriedenheit im aktuellen Job verspürt, aber nicht aktiv auf Suche ist, klickt wahrscheinlicher auf ein „Mehr dazu“ oder „Kontaktiere uns“ als auf „Jetzt bewerben“. Das gilt vor allem dann, wenn Freunde, Bekannte oder Familie auf die Anzeige stoßen und diese an die Person weiterleiten, die für die ausgeschriebene Stelle in Frage kommt.

Für deine Jobanzeige ist ein wählbares Ziel "Mehr Website-Besuche erzielen", da es viele Kombinationen zulässt.

Es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund. Wenn du die Zieleinstellung „Mehr Website Besuche erzielen“ auswählst, hast du die Möglichkeit, eine URL anzugeben. Wenn der interessierte Facebook-Nutze „Mehr dazu“ anklickt, wird er auf diese URL weitergeleitet. Deswegen solltest du die „Landingpage“ auf der der User landet, so gestalten, dass sie zur Jobanzeige passt und mehr interessante Informationen zu der ausgeschriebenen Stelle und deinem Unternehmen bereithält.

Poste deine Jobs in Facebook-Gruppen

Es lohnt sich für dich, in Jobgruppen deiner Region beizutreten, um dort deine Jobanzeigen zu posten. Bist du Mitglied einer Gruppe, kannst du dort eine Jobanzeige erstellen und veröffentlichen.

In Jobgruppen deiner Region hast du die Möglichkeit, eine Jobanzeige zu erstellen.

Denke aber daran, wenn du eine Jobanzeige erstellst, muss dein Gegenüber – der interessierte Kandidat – eine Bewerbung ausfüllen. Diese geht dann als Nachricht bei dir ein. Das ist einerseits datenschutztechnisch fragwürdig, andererseits muss der Kandidat gewillt sein, diese Bewerbung in dem Moment, wo er sie liest, auszufüllen. In dem Fall ist es besser, einfach einen Beitrag zu verfassen, anstatt die Jobanzeige zu wählen. Hier punktest du mit einem aussagekräftigen, originellen Text, einem authentischen Foto und einem Link zu deiner Stellenanzeige.

Es ist ganz oft der Fall, dass unseriöse Angebote in Jobgruppen kursieren beziehungsweise Standard-Stellenausschreibungen veröffentlicht werden, die beim Bewerber Frustration hervorrufen oder nicht registriert werden. Dementsprechend stellt es für dich eine Herausforderung dar, mit deinen Posts positiv aufzufallen. Hier gilt: Sei originell und vor allem authentisch. Texte, die mit den typischen Stellenanzeigen Floskeln gespickt sind oder unoriginelle Stock-Fotos, finden oft kaum Beachtung, werden selten geteilt oder kommentiert.

Ein Beispiel, wie du ein origelles Stock-Foto auswählen kannst und das kreativ mit deinem Jobanzeigentext kombinierst. Damit stichst du eher aus der Masse heraus, als mit einer üblichen Stellenanzeige.

Es lohnt sich auch zu beobachten, was Nutzer in die Jobgruppen posten. Eventuell sucht gerade jemand eine Stelle, welcher auf deine ausgeschriebene Position passt. Das gibt dir die Chance, den Kandidaten über den Messenger anzuschreiben und dein Interesse zu bekunden.

Halte dein Facebook-Profil aktuell und authentisch

Du kannst noch mehr mit deinen Jobanzeigen erreichen, wenn deine Facebook-Unternehmensseite auch zu dem passt, was du in deinen Anzeigen versprichst. Du bist ein wertschätzender Arbeitgeber, der ein super kollegiales Umfeld bietet und faire Konditionen? Zeig das auf deiner Seite. Um authentisch rüberzubringen, dass du der bessere Arbeitgeber bist, empfehlen sich folgende Facebook-Aktionen:

  • Beiträge, in denen du deine Mitarbeiter sprechen lässt, wo sie über sich und ihre Aufgaben berichten und was ihnen an ihrem Job besonders gefällt
  • Posts, in denen du Einblicke in deinen Arbeitsalltag gibst (z.B. was du für deine Mitarbeiter machst, was es für Aufgabenbereiche gibt, welche Projekte anstehen)
  • Beiträge über aktuelle Meilensteine deines Unternehmens (Jubiläen, erfolgreich abgeschlossene Projekte, Veranstaltungen mit Mitarbeitern)
  • dein Unternehmen beschreiben (in der Funktion: Unsere Geschichte): z.B.: wichtige Informationen und Meilensteine nennen, deine Unternehmenskultur beschreiben (Arbeitszeitmodelle, Vorteile für Mitarbeiter)

Durch solche Beiträge – ob in Form von Stories, Videos oder Foto/Text – zeigst du den potenziellen Bewerbern, dass sich ein Einstieg in dein Unternehmen lohnt und du einen Arbeitsplatz mit Zukunft bietest. Das fördert das Vertrauen in dein Unternehmen und macht dich zum attraktiven Arbeitgeber deiner Region.

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